Wie macht man Brathering aus Rotaugen (Weißfisch)?
- Tobias Schneider
- vor 8 Stunden
- 3 Min. Lesezeit
ratheringe aus Rotaugen sind eigentlich gar keine - logisch. Die Angelworkshops Kitchen-Crew zeigt, wie die Fake-Heringe aber genauso (oder noch viel) leckerer werden!

Brathering aus Rotaugen mal anders
Brathering – das klingt nach Küste, Konserve und Kindheitserinnerungen. Tatsächlich ist der „echte“ Brathering ein Klassiker aus dem Norden: gebratener Hering, in einen würzig-sauren Sud eingelegt. Schon im 19. Jahrhundert war das eine clevere Art der Konservierung – ganz ohne Kühlschrank, aber mit ordentlich Essig. Das Beste daran? Die feinen Gräten lösen sich im Sud quasi in Wohlgefallen auf. Keine fummeligen „Gräten-Zupf-Sessions“ mehr, kein Röcheln, kein Husten. Aber: Wer sagt eigentlich, dass man dafür unbedingt Hering braucht? In unseren heimischen Gewässern schwimmt ein unterschätzter Kandidat: das Rotauge, auch bekannt als Plötze. Ein typischer Weißfisch, den viele Angler eher als Beifang sehen. Doch mit dem richtigen Rezept wird aus dem vermeintlichen „Arme-Leute-Fisch“ ein echter Küchen-Hit!

Die Zutaten für deine Fake-Bratheringe:
Hier kommt das Rezept für Bratheringe aus Rotaugen – grätenfrei, sauer und sau lecker. Für ein 1 Liter Einmachglas mit (z.B. in großen Möbelhäusern erhältlich) benötigst du:
ca. 6 Stück | Fisch(e): handlange Rotaugen oder andere Weißfische |
300 ml | Essig |
300 ml | Wasser |
3 EL | Zucker |
3 TL | Salz |
1-2 | Lorbeerblätter |
5-10 | Pfeffer - Körner |
1 TL | Senfkörner |
1 | Zwiebel |
Für die Pannade: | |
gute Prise | Salz |
etwas | Mehl zum Panieren |
etwas | Öl zum Braten |
etwas | Pfeffer |
Brathering aus Weißfisch (Plötze) zubereiten - so geht’s

Fangfrisch verarbeiten: Die Rotaugen ausnehmen, entschuppen und gründlich säubern. Unbedingt auch die Kiemen entfernen!
Würzen und ordentlich Mehl bei die Fische! Würzen, mehlen & braten: Die Rotaugen salzen, pfeffern, in Mehl wenden und in heißem Öl portionsweise goldbraun und knusprig braten. Wichtig: Nicht zu viele Plötzen auf einmal in die Pfanne geben, sonst werden sie nicht schön kross.

Sud zaubern: In einem Topf die Hälfte des Zuckers karamellisieren lassen – das gibt dem Sud später eine appetitliche Farbe. Dann mit Essig und Wasser ablöschen (Vorsicht, heißer Dampf!) und kurz aufkochen.

Würze rein: Jetzt die restlichen Zutaten nach Belieben wie Lorbeer, Senfkörner, Pfefferkörner und hinzugeben. Vom Herd nehmen und in Scheiben geschnittene Zwiebeln einrühren.

Einlegen: Die gebratenen Rotaugen in ein das Glas schichten (Schwanz nach oben hilft später beim Rausnangeln) und mit dem abgekühlten Sud vollständig bedecken. Ab damit in den Kühlschrank oder einen kühlen Kellerraum.

Uns schmecken sie am besten auf einer Scheibe frischem Weißbrot mit Butter und einem Klecks Sahnemeerrettich. Guten Appetit!
Warum werden eigentlich die Gräten weich?
Das Geheimnis liegt im Essig: Die Säure löst das in den Gräten enthaltene Kalzium. Dadurch werden die feinen Gräten schon nach ein paar Tagen Lagerzeit im Sud butterweich – oder besser gesagt: gar nicht mehr spürbar! Die Mittelgräte (praktisch die Wirbelsäule der Weißfische) bleibt jedoch erhalten. Nach drei Tagen kannst du deine selbstgemachten Bratheringe aus Rotaugen genießen. Im Kühlschrank halten die sauer eingelegten Rotaugen bis zu einer Woche.

Wie fängt man gezielt Rotaugen zum sauer Einlegen?
Rotaugen sind heimische Schwarmfische, die in vielen Seen und Flüssen vorkommen. In unserem Praxis Angelworkshop für Anfänger fangen wir regelmäßig zahlreiche exemplare und zeigen dir, wie du diese und andere Weißfische gezielt anfüttern und mit Pose oder Feederrute angeln kannst. Ist erstmal ein Schwarm am Platz, geht es oft Schlag auf Schlag.
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