Angeln am Forggensee - wo Wasserstand und Stimmung schwanken
- Tobias Schneider
- 18. März
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 30. März
Wichtige Tipps für alle, die einmal auf Hecht und Stachelritter in königlicher Kulisse fischen möchten.

Angeln am Forggensee ist ein bisschen manisch-depressiv. Mal überschüttet einen der See bei Füssen im Allgäu mit Fisch, mal zieht er dich in seine tiefsten Löcher auf 41 Meter runter. Nichts für labile Gummiboot-Angler. Und trotzdem: Angeln am Forggensee ist etwas ganz Besonderes - wenn du weißt, zu welcher Zeit und in welchen Bereichen du das Dopamin am besten an den Haken bekommst, bevor der Frust zuschnappt. Dieser Blog-Beitrag kann dir dabei helfen. Ebenso mein Artikel, den ich vor einigen Jahren in der Zeitschrift Fisch & Fang über die Fischerei im Forggensee veröffentlichen durfte. Er trug den Titel „Der See mit zwei Gesichtern“. Warum das heute mehr denn je zutrifft, was du beim Angeln am Forggensee vor Ort beachten musst, warum das Fischen dort manchmal eine echte Schlammschlacht werden kann und wo es sich überhaupt lohnt, ein paar Würfe zu machen.

Völlig lost auf 1.511 Hektar Wasserfläche
So schön der Forggensee auf den ersten Blick auch aussieht – ortsfremden Anglerinnen und Anglern bereitet die gigantische Wasserfläche erst einmal Kopfzerbrechen. Große Uferabschnitte sind nicht, oder nur schwer zugänglich. Ohne Tiefenkarte wirkt erst einmal alles gleich. Und ohne Boot erreicht man die interessantesten Spots zum Spinnfischen auf Hecht, Zander und Barsch ohnehin nicht – könnte man denken. Doch am Forggensee gibt es ein Phänomen, das dir gleich zu Saisonbeginn im Frühjahr in die Karten spielt: den winterlichen Abstau. So wird der Seepegel im Herbst gezielt über mehrere Meter gesenkt. Das bedeutet, dass sich die Wasserfläche enorm reduziert. Die Fischpopulation zieht sich in die verbleibenden Rinnen und Löcher zurück. Der südliche Teil gleicht dann einer Schlammwüste und am ein oder anderen versunkenen Baumstumpf kommt das abgerissene Gummifischsortiment des Angelgerätehändlers um die Ecke wieder zum Vorschein. Mit Schonzeit-Ende am 01. Mai beginnt die vielleicht beste Zeit für Raubfisch Anglerinnen und Angler am Ufer des Forggensees – auch weil Bootsfischen dann noch keinen Sinn macht. Das Stauziel ist ab 01. Juni erreicht und dann darf auch im Illasbergsee, eine Art Seitenarm des Forggensees geangelt werden.

Guiding-Verbot am Forggensee
Vielleicht hast du schon vom örtlich verhängten Guiding-Verbot am Forggensee gehört. Es wurde durch das Fehlverhalten einiger weniger Angler ausgelöst und zum Leid aller fairen Angelguides bis heute aufrechterhalten. Einer davon ist nicht nur ein vernünftiger Angler, sondern ein extrem feiner Kerl und erfahrener Zanderexperte: Philipp Fliegauf. Bis zum Guiding-Verbot nahm Philipp selbst Gäste auf seinem Boot zum Angeln mit auf den Forggensee, den er wie seine Westentasche kennt. Wie gut, hat er mir bei unserem ersten gemeinsamen Trip demonstriert. Bei Bullenhitze und ohne Echolot starteten wir mitten im August auf den See. Keine guten Bedingungen dachte ich mir, aber Philipp war so positiv und überzeugt von „seinem“ See, dass er mich mit seiner Art ansteckte. Und auch wenn es an diesem Tag sicher nicht einfach war, so hatten wir am Tagesende gemeinsam 7 Zander und einen Hecht am Band.

Workshop Angeln am Forggensee im Mai
Umso glücklicher bin ich, dass Philipp seine Begeisterung und sein Wissen rund ums Spinnfischen noch immer an eine limitierte Gruppe Angelworkshops.de Teilnehmer weitergeben darf. Gleich im Mai, wenn die Angelbedingungen am Forggensee vom Ufer am aussichtsreichsten sind, nimmt er maximal 4 Personen mit an den „Forggo“ oder ab Juni an den angrenzenden „Illas“ (Illasbergsee im Norden) um ihnen die Basics im Jiggen und Faullenzen auf Zander und Hecht zu zeigen. Dazu moderne Finesse-Techniken auf Barsch. Und wer möchte, kann sich beim Twitchen mit Wobbler noch den ein oder anderen Trick zeigen lassen. Und beim Blick in eine von Philipps prall gefüllte Tackle-Boxen ist die Laune schnell wieder stabil - versprochen.

Angel-Roadtrip durchs Voralpenland
Wer keine Angst vor Großgewässern hat, kann am Forggensee lernen, was auch in anderen großen Seen des Voralpenlandes funktioniert. Spannend ist ein Road-Trip zum Beispiel von München über den Sylvenstein Speicher, Ammersee, Wörthsee oder Starnberger See mit Zwischenstopp an der Lechstaustufe 22/23 und eben dem Forggensee als Ziel. Diese und weitere Alternativen für Spinnanglerinnen und Spinnfischer aus der Region findest du auch im Blog-Artikel Angeln in München. Solltest du nach dem Forggensee wieder Lust auf ein überschaubares Gewässer oder ein Fließgewässer haben, kannst du dir auch mal das Kursprogramm unter Angelworkshops.de ansehen. Von Angeln für Anfänger bis zum Fliegenfischerkurs an kleineren Bächen bietet das Team besondere Naturerlebnisse in kleinen Gruppen und zu überschaubaren Preisen.

Anmeldung und Preise
Der Workshop Spinnfischen am Forggensee ist ideal für Anfänger, Fortgeschrittene und alle, die das Angeln in dieser königlichen Kulisse kennenlernen und ihre Skills verbessern möchten. Die Mindestteilnehmerzahl liegt bei 3 Personen. Pro Kurs können maximal 4 Personen teilnehmen. Der Angelworkshop dauert 7 Stunden und wer mag, darf im Anschluss noch weiterangeln.
Der Preis beträgt p.P. 119,- Euro inklusive MwSt. und zuzüglich Tageskarte (je nach Gewässer derzeit ca. 13 Euro, Lizenz wird besorgt). Verpflegung bringt jeder selbst mit. Gerne verkuppeln wir dich mit anderen Teilnehmenden, damit ihr Fahrgemeinschaften am Workshop-Tag bilden könnt.
kontakt@angelworkshops.de oder Tel. 0821-26717592
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